Lipscherová.ch

Meine Familiengeschichte ist bewegend und teilweise tragisch. Trotzdem fehlt mir der Bezug zu meiner Herkunft. Warum interessiere ich mich nicht stärker für meine Wurzeln? Dieser Frage gehe ich auf Lipscherová.ch nach.

Dies ist eine Reise durch die Momente meines Lebens, in denen ein Teil meiner Vergangenheit an die Oberfläche kommt und greifbar wird.

Meine jüdischen Grosseltern stammen aus der damaligen Tschechoslowakei und entkommen als einzige Familienmitglieder nur knapp dem Holocaust. Nach dem Ende des Prager Frühlings im Jahre 1968 flüchten sie mit ihren beiden Söhnen in die Schweiz. 

Ich habe einige Male versucht, mich meinen Wurzeln anzunähern. Nach der Matura will ich nach Prag und besuche dafür einen Tschechisch-Kurs. Stattdessen lande ich aber in Australien. Das Sprachdiplom des Tschechisch-Kurses öffnen meine Eltern in meiner Abwesenheit – an 6 von 17 Lektionen habe ich heldenhaft teilgenommen. 

Nie konnte ich genug Interesse aufbringen, diese Lücke in meiner Identität zu füllen; dennoch suche ich immer wieder nach einem Bezug zu meinen tschechoslowakischen Wurzeln. Diese Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit den Momenten meines Lebens, bei denen ein Teil meiner Wurzeln an die Oberfläche kommt und für mich greifbar wird.

Auf «lipscherova.ch» möchte ich dazu einladen, mich auf dieser Reise zu begleiten, in den Bildern, Geschichten und Dokumenten zu stöbern und vielleicht sogar Fragen zu stellen. 

Heimreisen

Die Ausstellung “Heimreisen” ist eine Weiterführung des Projektes Lipscherová. Sie wurde bereits in der Galerie Krause in Pfäffikon (2019) sowie in der VHS Konstanz (2020) gezeigt.

Endlich ist Valerie zusammen mit ihrem Vater Juraj und ihrem Freund Samuel in die Heimat des Vaters, die Slowakei, gereist. Die Ausstellung befasst sich mit dieser Heimreise. 

Begleitet werden die Bilder und Texte von den Fotografien von Juraj Lipscher, der 1968 mit den Eltern aus der Tschechoslowakei in die Schweiz flüchtete. Die Fotografien sind Zeugnisse seiner zahlreichen Heimreisen, bei denen er seit 1989 seine alte Heimat nochmals entdeckt.

Verschaffen sie sich selbst einen Einblick in die Ausstellung: